Biographie

Der Künstler und Pädagoge wurde am 1. Dezember 1909 in Melbergen, Kreis Herford geboren. Nach dem Abitur studierte er an den Kunstakademien Düsseldorf, München und Berlin, wo er auch das 1. und 2. Staatsexamen ablegte.

Aus der Ehe mit seiner Frau Elisabeth gingen drei Söhne hervor. Während des Krieges verlor Willi Pramann in Berlin sein Atelier und alle Arbeiten. 1946 wurde er an die Pädagogische Akademie / Hochschule Bielefeld berufen, die später in die Universität Bielefeld integriert wurde. Seit seiner Emeritierung 1975 arbeitete der Künstler als freier Maler und Zeichner bis zu seinem Tod am 27. Mai 2006.

Der Künstler und spätere Hochschullehrer Willi Pramann ist Zeitzeuge nahezu aller Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts, zu denen er aber stets eine reflektierende, am inspirierenden Gegenstand und der Natur als Schule des Sehens orientierte Haltung einnahm.

Dem Kunstmarkt entzog er sich hartnäckig, wenngleich er seine Werke in renommierten Museen - überwiegend in Einzelausstellungen - zeigte, z.B. der Kunsthalle Bielefeld, dem Bielefelder Kunstverein, dem Märkischen Museum in Witten, dem Museum Waldhof in Bielefeld, dem Gustav-Lübcke-Museum in Hamm und der Galerie im Zwinger in St. Wendel.

Willi Pramann über sich selbst: "Abgesehen von grundsätzlichen Erwägungen bewegt mich kein Programm beim Malen, ich fühle mich lediglich der sichtbaren Natur und dem Wesen der Dinge verbunden und einer Malerei verpflichtet, die zugleich in der Tradition und im modernen Denken begründet ist." (Willi Pramann 1909 - 2006, Eine Retrospektive, Perspektiven Druck Bremen, 2006, S. 35)

Nach seiner Emeritierung (1975) entstand ein umfangreiches Werk, das sich aus großflächigen Kunstharz-Tafelbildern, Aquarellen und Zeichnungen zusammensetzt, die auf zahlreichen Malreisen vor der Natur und/oder im Atelier angefertigt wurden. Für Willi Pramann war das Malen ein von der Wirklichkeit grundsätzlich Abstand nehmender Abstraktionsprozess, der sich weder durch bestimmte Techniken oder Farben noch besondere Motive zwingen lässt. Ein weiterer Aphorismus Pramanns belegt dieses: "Der Einfall lässt sich nicht kommandieren ". (ebd. S. 45)

Das reiche Schaffen der 1970-er und 80-er Jahre mündet um das Jahr 2000 in faszinierende, teils monochrome, teils scharf kontrastierende leuchtende Farben, in fast meditativ-altmeisterlicher Malweise ausgeführte "Farbräume ", in denen alle sichtbaren Gegenstandsbezüge aufgehoben sind.

Pramann